Derby-Wahnsinn im Raiffeisen Sportpark

100 Zuschauer erlebten ein kurioses Derby, wo nichts fehlte: Unwetter, Starkregen, Stromausfall, ein direktes Eckentor und in der Nachspielzeit eine rote Karte und noch zwei Gegentore.

In der ersten Hälfte hatte die SG mehr vom Spiel, nach einem unnötigen Foulspiel vom SVE-Verteidiger Jonas Rothenaicher traf Mislav Martic mit einem sehenswerten Freistoßtor aus 20m halblinker Position – TW Berni Schickl hatte hier keine Chance. Glück hatte die Heimelf fünf Minuten später, als ein Weitschuss aus 30m ans linke Lattenkreuz knallte. Die erste nennenswerte Gelegenheit für die Erlbach hatte Stefan Meyer. Jeweils aus Eckbällen resultierten weitere Chancen für beide, konnten aber von der Verteidung geklärt werden. Die Führung war daher für den Gast absolut verdient.

In der Halbzeitpause zog ein Sturmtief mit Unwetter einher, das Spiel wurde für eine knappe Stunde unterbrochen. Erlbach nutzte die Zeit für drei Wechsel: Manuel Grübl und Martin Adam kamen für die angeschlagenen Daniel Wieslhuber und Christoph Eller, Michael Huber ersetzte Rainer Ruppertsberger. Auf Marktler Seite kamen Thomas Auberger für Petr Barth und Felix Bogner für Mathias Siegert ins Spiel.

Nach der langen Pause kamen die Mannen um SVE-Coach Martin Ronis wie verwandelt aus der Kabine. Eine top Gelegenheit bot sich in der 48. Minute Stefan Meyer, sein Schuss landete knapp links am Torpfosten vorbei. Meyer verpasste drei Minuten später per Kopf nach einer guten Flanke von Sebastian Schmölz. In der 63. Spielminute war es dann soweit: Manuel Grübls Schuss wurde zur Ecke abgeblockt, Maxi Werkstetter traf mit einem direkten Eckentor von rechts mit seinem starken linken Fuß zum vielumjubelten Ausgleich. Die Freude währte nicht mal eine Minute, denn im direkten Gegenzug stellte der eingewechselte Thomas Auberger den alten Abstand wieder her. Erlbach ließ aber nicht locker und wurde kurz darauf mit dem 2:2-Ausgleich belohnt. Nach einem Lupfer-Freistoß von “Radio” Huber tauchte Stefan Meyer alleine vor Marktls Tormann Alex Schierreich auf und verwandelte eiskalt (67.). Weitere Gelegenheiten für den SVE gab es durch Emanuel Spielbauer (69.) und Matthias Kellhuber (74.). In Spielminute 81 ging die Heimelf nicht unverdient in Führung: Manuel Grübl narrte auf der linken Seite seinen Gegenspieler, die Hereingabe konnte Alex Schierreich nicht festhalten und Martin Adam stand goldrichtig. Manuel Grübl hatte dann Feierabend, für ihn kam Neuzugang Dominik Schmid (82.). Dem Gast aus Marktl/Stammham fiel nichts konstruktives ein – lange Bälle konnten immer wieder vom SVE-Verteidiger-Duo Rothenaicher/Niederleitner aus der Gefahrenzone gebracht werden. Doch dann kam die Nachspielzeit: Maxi Werkstetter sah nach hartem Einsteigen an der Mittellinie die rote Karte (92.). Der SVE reagierte sofort auf die Unterzahl und brachte mit Rainer Ruppertsberger für Michael Huber Verstärkung für die Defensive. Doch zuviele SVEler hatten den negativen Gedanken, dass da noch etwas passiert. Und tatsächlich: Nach einem Gewühl im Erlbacher Strafraum traf Samuel Auberger zum Ausgleich (95.). Anstatt beim Anstoß die Kugel nach vorne zu bringen vertändelte man den Ball und es gab Ecke für Marktl. Den Eckball konnnte eigentlich Jonas Rothenaicher klären, dessen Kopfball traf einem Marktler an der Schläfe, woraufhin die Kugel am Hinterkopf von Martin Adam landete. Sebastian Schmölz auf der Linie konnte dieses kuriose Billiardtor nicht mehr verhindern und so stand man am Ende aus SVE-Sicht fassungslos mit leeren Händen da.

Fotos von Gabi Zucker

 

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