SV Erlbach – TSV Schwaben Augsburg 2:1

Mit einem Punkt wären die Verantwortlichen des SV Erlbach vor dem Spiel gegen den Tabellenzweiten TSV Schwaben Augsburg durchaus zufrieden gewesen, angesichts der immer noch schwierigen Personalsituation des Holzlandclubs. Am Ende standen dank der Tore von Lenny Thiel und Simon Hefter sogar drei Punkte auf der Habenseite des SVE. Nach zwei Niederlagen in Serie und insbesondere den zuletzt drei Heimspielen ohne Punkte und Tore, war man auf Seiten der Heimmannschaft nicht sonderlich zuversichtlich in das Duell gegen die hochgehandelten Schwaben gegangen, zumindest stellte sich die Personalsituation aber besser dar als erwartet. Mit Bernd Eimannsberger und Tobias Hofbauer konnte man auf zwei zuletzt fehlende Stützen zurückgreifen, zudem war auch Kapitän Johannes Maier nach seiner Bänderverletzung wieder fit und voll einsatzfähig.

Mit dem Wissen, dass man heute wenig zu verlieren hatte gegen die Truppe von Spielertrainer Matthias Ostrzolek, trat Erlbach selbstbewusst auf, hatte aber zu Beginn auch Glück, als eine Großchance auf der Torlinie geklärt wurde (8.). Dann übernahm der SVE zunehmend die Initiative. Zweikämpfe wurden gewonnen, mit Leidenschaft gewann man Stück für Stück die Oberhand gegen die Mannschaft aus der Schwaben-Metropole, bei der der Unterneukirchner Bastian Kurz im Sturm einer der Leistungsträger ist. Die Führung für Erlbach war damit verdient und sehenswert: Maximilian Sammereier bediente Thiel mit einem perfekt getimten Lupfer in den Strafraum. Der Stürmer antizipierte klug und traf im Fallen zur befreienden 1:0 Führung (37.). Der euphorische Jubel von Mannschaft und Fans zeigte, wie groß die Anspannung war, nach den Negativerlebnissen der letzten Wochen. Mit der knappen Führung ging es in die Halbzeitpause, in der der Regen einsetzte. Dem Spielniveau tat dies aber keinen Abbruch, die 340 Zuschauer sahen weiterhin ein sehr gutes Bayernligaspiel. Die Gäste wurden offensiver, der SVE hatte den Gegner aber weiterhin gut im Griff. Eine Ecke von der rechten Seite sorgte für den daher doch überraschenden Ausgleich. Der Ball kam scharf an den Fünfmeterraum, wo Jonas Greppmeir mit dem Kopf vor dem herausstürmenden Andreas Steer an die Kugel kam und diese im langen Eck versenkte (64.). Diese kalte Dusche in den Oktoberregen schockte die Erlbacher aber nur kurz. Timothee Diowo verlor den Ball im Spielaufbau an Alexander Fischer, Erlbach zeigte das gewohnt schnelle Umschaltspiel. Der Ball kam über Sammereier und Gordok zu Hager, der im Strafraum auf Hefter weiterleite. Dieser traf trocken mit einem Flachschuss zur erneuten Führung. (66.). Augsburg erhöhte den Druck und wollte die Heimreise auf keinen Fall mit leeren Händen antreten. Doch die SVE-Defensive hielt diesem Druck gut stand und setzte immer wieder zu Gegenstößen an. Die Megachance zur Entscheidung hatte Gordok nach einem Konter über Hager, doch sein Abschluss aus wenigen Metern wurde von Torhüter Kevin Schmidt stark geklärt (88.). Erlbach verteidigte nun mit allen Mitteln und spielte auf Zeit, Augsburgs Diowo lies sich in der Nachspielzeit in einem Gemenge noch zu einem Schubser gegen Hofbauer hinreißen und sah daraufhin von Schiedsrichter Michael Krug (Unterhaching) die rote Karte (92.). Danach war der Sieg in trockenen Tüchern.

„Das Ergebnis ist nicht unverdient. Wenn der Gegner es richtig gut macht, dann macht man es selbst meist weniger gut“, lautete das Fazit von Schwaben Co-Trainer Roland Bahl. „Erlbach ist über körperliche Präsenz, Leidenschaft und Zweikämpfe immer besser ins Spiel gekommen, in Führung gegangen und wenn man hier in Rückstand liegt, ist es nicht einfach noch was zu holen. Insgesamt waren wir technisch zu unsauber und vorne nicht so zwingend wie in den letzten Wochen“. Zufrieden war Lukas Lechner mit dem heutigen Spiel: „Wir haben vor dem Spiel den Spielern gesagt, dass es immer Phasen gibt, in denen es nicht läuft. Dann ist es besonders wichtig, dass man über Zweikämpfe ins Spiel findet, über Emotionen ins Spiel findet und das haben wir heute top gemacht. Gerade die Reaktion nach dem 1:1 hat gezeigt, dass die Mannschaft voll im Spiel war, fast schon im Tunnel. Top war heute auch die Unterstützung der Fans.

Steer – Hofbauer, Fischer, Obermeier, Maier, Hofbauer – Sammeier, Eimannsberger, Gordok, Hager (88. Wiedl), Hefter – Thiel

 

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