Der Aufstiegstraum lebt: Erlbach schlägt Pipinsried vor Rekordkulisse mit 3:0

1702 Zuschauer, bestes Fußballwetter und ein mitreißendes Spitzenspiel der Bayernliga Süd: Der SV Erlbach setzte am Freitagabend ein Ausrufezeichen im Kampf um Aufstiegsplätze und besiegte den FC Pipinsried eindrucksvoll mit 3:0.

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Die Holzbau-Grübl Arena platzte aus allen Nähten: Noch nie zuvor verfolgten so viele Fans ein Spiel in Erlbach, lange Schlangen bildeten sich vor dem Eingang, Schiedsrichter Stefan Treiber (Zell-Bruck) konnte die Partie erst mit zehn Minuten Verspätung anpfeifen. Und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Der SVE präsentierte sich von Beginn an hochkonzentriert, laufstark und spielfreudig. Die Hausherren erspielten sich in der Anfangsphase zahlreiche Chancen, scheiterten jedoch wiederholt am glänzend aufgelegten Pipinsrieder Schlussmann Maximilian Engl. Wolgang Hahn eröffnete den Chancenreigen, seinen Schuss konnte Engl parieren, der Ball titschte an die Latte (8.). Dann setzte Florian Wiedl Tobias Steer in Szene, dessen Flachschuss knapp das Tor verfehlte (17.). Anschließend war Milos Lukic nach einer Ecke zur Stelle, doch Engl parierte mit einer Weltklasse-Aktion (20.), ebenso wie zehn Minuten später nach einer weiteren Steer-Ecke den Kopfball von Pascal Linhart. Doch vor allem Florian Wiedl war für die Gäste nicht zu bändigen und gefühlt überall auf dem Feld zu finden. Der quirlige Offensivspieler bereitete in der 37. Minute auch das verdiente 1:0 vor, als er den Ball präzise auf Lenny Thiel servierte, der trocken aus 18 Metern Entfernung ins linke Eck abzog. Die eigentlich so starke FCP-Offensive um Nico Karger (20 Tore), Valdrin Konjuhi (11 Tore) und Michael Bachhuber (10 Tore) blieb dagegen vieles schuldig und kam nur zu einigen Halbchancen.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich das Erlbacher Offensivspiel fort. In der 52. Minute spielte Benjamin Schlettwagner in die Mitte, Steer scheiterte an Engl und es war erneut Thiel, der im Nachschuss das 2:0 markierte. Nur zwei Minuten später folgte der vielleicht schönste Treffer des Abends: Wolfgang Hahn flankte maßgenau auf Milos Lukic, der per sehenswertem Flugkopfball das 3:0 erzielte (54.). Die Pipinsrieder Elf war nun völlig überrumpelt, schien kurz vor dem Kollaps, fing sich aber wieder und zeigte Moral – ein Beweis für die große Qualität der Mannschaft. Ein Tor hätte dem Team von Trainer Josef Steinberger genügt um den direkten Vergleich – im Hinspiel hatte der FC Pipinsried Erlbach mit 2:0 geschlagen – wieder auszugleichen. Der FCP unternahm nun deutlich mehr und hatte vielversprechende Möglichkeiten, um zu verkürzen, darunter ein Lattenschuss von Benedikt Lobenhofer (77.). Aber auch Erlbach hätte nachlegen können, Christopher Obermeier (69.) und Thiel (76.) verpassten das 4:0. Am Ende wurde es noch einmal hektisch, die Zeit lief ab und die Erlbacher Bank gab einen Ball im Aus nicht sofort frei. Es kam zu Gerangel und Geschubse, Torwart Maximilian Engl und SVE-Sportchef Ralf Peiß sahen beide Rot (92.).

„Ich war noch nie in Erlbach, Hut ab was hier auf die Beine gestellt wird“ zeigte sich Pipinsried-Trainer Steinberger nach dem Spiel beeindruckt. „Das war aber kein guter Abend für uns. Erlbach hat hochverdient gewonnen, Wir hätten hinten raus noch ein Tor machen können, was für uns natürlich extrem wichtig gewesen wäre. Wir haben über 90 Minuten nicht ins Spiel gefunden und das lag am SV Erlbach. Unsere Stärken sind nicht zum Tragen gekommen. Wir müssen uns nun auf unser Spiel in Kottern am Samstag konzentrieren und nicht auf die anderen Plätze schauen.“ Sein Gegenüber Lukas Lechner war nicht weniger beeindruckt: „Mir fehlen heute fast die Worte. Das Team war extrem fokussiert, jeder wollte den Erfolg. Der Gegner ist sehr stark, mannschaftlich, aber auch individuell und so ein Spiel dann mit 3:0 zu gewinnen, das ist einfach riesig. Großes Kompliment an die gesamte Mannschaft“

Andreas Steer – Schlettwagner, Fischer, Linhart, Hahn – Obermeier, Sammereier, Wiedl (88. Hansbauer), Lukic (63. Winter), Tobias Steer – Thiel

 

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