
Einen bitteren Nachmittag erlebten die Spieler des SV Erlbach beim ersten Heimspiel der Saison gegen den TSV Neuried. Obwohl man den Aufsteiger über weite Strecken klar dominierte und eine Vielzahl an Chancen erspielen konnte, stand man am Ende mit leeren Händen da.
Erlbach spielte von Beginn an druckvoll nach vorne. Christoph Riedl und Franz Holzner, die für den verletzten Simon Salzinger und für Sebastian Hager in die Stammformation rückten, zeigten große Spielfreude, der sehr agile Paul Angermeier stellte die Neurieder Hintermannschaft und speziell seinen Gegenspieler Maximilian Mühlegg vor große Probleme. So ergaben sich auch schnell Gelegenheiten, Timm Schwedes wurde frei gespielt, sein Schuss am Strafraum aber geblockt, dann scheiterten Johannes Penkner und Christoph Riedl an Keeper Valentin Grabmaier. Nach einer Ecke von Holzner verpasste Alexander Fischer mit seinem Kopfball knapp das Tor der Gäste.
In der 22. Minute wurde Angermeier vom zu diesem Zeitpunkt völlig überforderten Mühlegg an der Torauslinie grob von den Beinen geholt, eine rote Karte wäre durchaus angemessen gewesen. Schiedsrichter Jonas Schieder, der aber an sich eine tadellose Leistung bot, beließ es bei gelb. Den anschließenden Freistoß von Penkner schloss Thomas Deißenböck mit einem wunderschönen Schuss an die Latte ab. Die Führung für Erlbach schien nur eine Frage der Zeit, eine tolle Kombination über Paul Angermeier und Marc Bruche landete bei Christoph Riedl, seinen Abschluss konnte Grabmeier mit den Fingerspitzen gerade noch um den Pfosten drehen. Die wohl beste Gelegenheit hatte kurz vor dem Seitenwechsel Schwedes, dessen kraftvollen Schuss aus kurzer Distanz Grabmaier auf unglaubliche Weise mit dem Fuß parieren konnte. Die folgende Ecke erreichte erneut Schwedes, der mit einem Kopfball die Latte traf. So rettete der TSV Neuried dank seines überragenden Torwarts das 0:0 in die Pause. Nur eine Chance stand für das Team von Trainer Davide Taurino zu Buche, Jonas Einloft verpasste mit einem Schuss aus 16 Metern das Tor von Klaus Malec knapp.
In der Halbzeit wechselte Erlbach-Trainer Manuel Kagerer und brachte mit Sebastian Hager einen zweiten Stürmer. Hager führte sich gleich gut ein, seine 1. Aktion im Spiel war ein Schuss knapp am langen Pfosten vorbei. In der 52. Minuten dann die überraschende Führung für Neuried: Erlbach verschlief einen Angriff über die linke Seite, Penkner verlor das Laufduell an der Seitenauslinie, Schwedes hatte den Ball an der Grundlinie eigentlich schon geklärt, die Kugel wurde dennoch irgendwie in den 5-Meter-Raum gebracht, wo sie hin und her sprang, ehe Leon Schwarzmeier den Ball ins eigene Tor lenkte. Nun verlor das Holzlandteam weitgehend den Faden im Spiel. Man versuchte weiterhin nach vorne zu spielen um das Ergebnis umzugestalten, die Angriffe waren aber weit weniger koordiniert und überlegt wie im ersten Durchgang. Nachdem Grabmaier einen Einwurf mit der Hand aufgenommen hatte, gab es einen Freistoß für den SVE am Strafraum, der zur Ecke geklärt wurde. Diese Ecke verwertete Fischer, der Ball traf zum dritten Mal in dieser Partie die Latte, wollte aber nicht ins Tor. Die Gegenstöße von Neuried häuften sich nun, Malec parierte gegen Maximilian Reid
In der hektischen Schlussphase hatte Schwedes noch eine sehr gute Gelegenheit nach schöner Vorarbeit durch Deißenböck, vorher forderten die Erlbacher Spieler vehement Elfmeter nach einem Einsteigen im Strafraum. Der starke Deißenböck hatte die letzte Möglichkeit des Spiels in der 93. Minute, doch auch ihm blieb der Ausgleich verwehrt. So bleibt für Erlbach die Erkenntnis, dass man in der Offensive noch zu fahrlässig mit seinen Chancen umgeht in den entscheidenden Phasen zu hektisch und unüberlegt agiert. Ein Manko dass die junge Mannschaft schnell abstellen sollte. Am Freitag geht es zum Spitzenteam FC Deisenhofen.
Erlbach: Malec – Fischer, Bonimeier, Schwarzmeier, Penkner – Deißenböck, Schwedes, Holzner (46. Hager), Angermeier, Riedl (66. Brath) – Bruche (81. Gruber)
Neuried: Grabmaier – Mühlegg (85. Colberg), Kiefl, Reid, Hessenberger – Höhne, Link, Sirovec, Kroess (75. Nitzl), Krüger (82. Kusan) – Einloft
Schiedsrichter: Jonas Schieder (Regensburg)
Zuschauer: 260