SV Erlbach – TSV 1860 München II

Ein 0:0 der besseren Sorte sahen mehr als 1000 Zuschauer beim ersten Heimspiel des SV Erlbach in der noch jungen Bayernligasaison. Das Spiel gegen die Zweite Mannschaft des TSV 1860 München war ein absolutes Highlight für den kleinen Holzlandverein. Zahlreiche Löwenfanclubs waren vor Ort, die Stimmung war bei hochsommerlichen Temperaturen prächtig.

Foto Butzhammer

Die „kleinen“ Löwen, die von Trainer Frank Schmöller aufgrund eines Durchschnittsalters von gerade einmal 20 Jahren, als „Krabbelgruppe“ bezeichnet wurden, waren einer der stärksten Gegner, gegen die der SVE in den letzten Jahren antreten durfte. Ballsicher und technisch versiert und zweikampfstark dominierte 1860 das Spiel, ein Manko war aber die Chancenverwertung. Profi Kevin Goden scheiterte in der siebten Minute an Welder Lima de Souza, dann hatte Anian Brönauer die nächste Chance (14.). Eine erste Gelegenheit für das Team von Trainer Lukas Lechner, der der gleichen Startelf wie beim 1:1 am Sonntag bei Türkspor Augsburg vertraute, hatte Thomas Breu mit einem Flachschuss aus 18 Metern nach Flanke von Außenverteidiger Michel Schiedermair (27.). Sebastian Hager konnte sich wenig später über die linke Seite mit einem schnellen Antritt durchsetzen, sein Anspiel konnte Breu nicht zielgenau verwerten und schoss über das Tor (33.). Nun waren die Gäste wieder am Zug, Schiedermair rettete gegen Colin Beutel (36.). Torlos ging es in die Halbzeitpause. Zum Auftakt des zweiten Durchgangs hatte Hager einmal etwas Platz, den er zum Abschluss nutzte, sein Ball ging am Tor vorbei (47.). Der eingewechselte Jeremie Zehetbauer hätte mit seinem ersten Ballkontakt sein Team in Führung bringen können, verpasste das Tor aber knapp (60.). Der TSV 1860 blieb das überlegene Team und machte enormen Druck, die Defensive der Erlbacher, schon in der Aufstiegssaison das Prunkstück der Mannschaft, hielt gut stand und machte kaum Fehler. Entlastungsmöglichkeiten durch Konter ergaben sich allerdings zu wenige, die Hoheit im Mittelfeld hatte der Vorjahresiebte aus Giesing, der erneut durch den sehr auffälligen Beutel zu einer guten Gelegenheit kam (63.). Neuzugang Tobias Hofbauer wurde für Wolfgang Hahn bei Erlbach eingewechselt und konnte einen Kopfball anbringen, dabei aber nicht aufs Tor drücken (71.). Dann zeigte de Lima Souza seine ganze Klasse gegen Beutel und bewahrte sein Team vor dem Rückstand (73.). Das Spiel blieb spannend und in der Schlussphase hatte plötzlich der SVE die Chancen zur Führung. Ein Kopfball von Breu strich knapp am langen Pfosten vorbei (82.) und Simon Hefter vergab mit einer letzten guten Gelegenheit das 1:0 (85.).

Einmal mehr nahezu fehlerfrei: Die Defensive um Christopher Obermeier. Foto: Butzhammer

Nach dem Spiel zeigten sich beide Trainer nicht unzufrieden mit der Punkteteilung. „Wenn man kein Tor schießt, muss man mit einem Punkt zufrieden sein“, so das Fazit von Schmöller. „Im letzten Drittel waren wir zu inkonsequent, am Ende hätten wir mit 1:0 verlieren können. Mit der Art und Weise wie mein Team hier heute aufgetreten ist, bin ich zufrieden.“ Ein Extralob erteilte der erfahrene Coach, der 2014 bereits mit dem SV Pullach in Erlbach zu Gast war, den Gegebenheiten vor Ort in der Holzbau Grübl Arena: „Einfach toll was sich hier seitdem getan hat und was hier entstanden ist“. Erlbach-Trainer Lechner bezeichnete seine Defensive als „Steckenpferd, auf das wir uns einfach verlassen können. Am Sonntag habe ich mich geärgert über den Punkt, da haben wir aus unseren Chancen zu wenig gemacht. Heute können wir absolut zufrieden sein.“.

„Das ist die stärkste Bayernliga Süd seit ihrer Gründung“, ergänzte Schmöller, der von seinem Team am Samstag in Ismaning „das erste Tor und den ersten Sieg“ forderte. Für den SV Erlbach steht dann das nächste Highlight an, es geht zum SV Schalding-Heining. „Das wird sehr hart, die Offensive hat Regionalliganiveau, da müssen wir unsere Defensivstärke voll ausspielen“, so Lechner vor dem Duell gegen seinen Ex-Verein.

SV Erlbach: de Souza Lima – Fischer, Obermeier, Manghofer, Schiedermair – Sammereier, Ramstetter (88. Schlettwagner), Lechner (90. Thiel) – Hahn (71. Hofbauer), Hager (83. Hefter), Breu

 

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