SV Erlbach – Kirchheimer SC 1:0

Ein Geduldsspiel erlebten die 210 Zuschauer am Freitagabend in der Holzbau-Grübl-Arena in Erlbach. Der heimische SVE dominierte den Tabellenletzten Kirchheimer SC zwar klar, ein Tor wollte aber lange nicht fallen. So dauerte es bis zur 81. Minute bis Erich Kirchgessner endlich das Tor des Tages erzielte und sein Team den 1:0 Sieg sicherte. Belohnt wurde dies mit der Tabellenführung, zumindest für eine Nacht, die sich Schwaben Augsburg am Samstag dann wieder zurückholte. Trotz äußert garstigen Bedingungen, Temperaturen knapp im Plusbereich und Regen, war die Stimmung gut, was nicht nur daran lag, dass der Hauptsponsor des Vereins drei Fässer Freibier spendiert hatte.

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Gegenüber dem Unentschieden in Nördlingen stellte Coach Lukas Lechner das Team auf zwei Positionen um, Alexander Fischer kehrte nach seiner Rotsperre zurück und auch der zuletzt angeschlagene Benjamin Schlettwagner war wieder einsatzbereit. Dafür blieben Wolfgang Hahn und Bernd Eimannsberger zunächst einmal auf der Bank. Das Trainerteam der Erlbacher hatte im Vorfeld eindringlich vor dem Gast gewarnt und auch gemahnt, sich nicht von der Tabellensituation blenden zu lassen. Kirchheim hat zwar nur 13 Punkte, gewann aber zuletzt 6:0 gegen den TSV 1860 II und konnte den TSV Landsberg im November besiegen. Zudem stehen Spieler wie Stürmer Roman Prokoph im Kader, der in Österreich Bundesliga und in Unterhaching Drittligafußball gespielt hat und auch mit 38 Jahren enorme Torgefahr ausstrahlt. Sechs Treffer in den letzten acht Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Kirchheim war durch Standards immer wieder präsent und war in der Abwehr sehr sattelfest, insgesamt konnte man den Hausherren aber nie wirklich gefährlich werde. Diese waren offenbar gut eingestellt, fanden aber lange Zeit kein Mittel die starke Defensive der Gäste um Keeper Ivan Babic zu überwinden. So waren es auch hier Standardsituationen, die am gefährlichsten wurden, zweimal hatte Fischer nach Ecken von Lenny Thiel den Führungstreffer auf dem Kopf, einmal rettete das Aluminium den KSC, einmal wurde der Ball von der Linie gekratzt. Erlbach kontrollierte das Spiel und hatte viel Ballbesitz, Kirchheim hielt robust dagegen und lauerte auf Konter.

„Wir müssen geduldig sein und Abwarten, unsere Chance wird kommen“ lautete so auch die Halbzeitansprache des Coaches. Der Tabellenletzte schwächte sich Mitte der zweiten Halbzeit selbst, Marco Flohrs foulte mit offener Sohle Simon Hefter und sah in der 64. Minute folgerichtig die rote Karte durch Schiedsrichter Xaver Fabisch (Seehausen). Anders als in der Vorwoche in Nördlingen, wo Erlbach über 80 Minuten in Überzahl agieren konnte, dann aber sogar in Rückstand geriet, nutzte man dieses Mal die nummerische Überlegenheit. Mittlerweile hatte man dreimal gewechselt, Sebastian Hager, Wolfgang Hahn und Erich Kirchgessner waren nun aktiv und alle drei brachten neuen Schwung. Auch dieses ist eine Stärke der Mannschaft in dieser Saison, Lechner hat auf der Bank stets Alternativen, die ein Spiel entscheiden können. Wie bereits gegen Landsberg vor wenigen Wochen, stach Joker Kirchgessner kurz nach seiner Einwechslung. Maximilian Sammereier schickte Tobias Hofbauer über links auf die Reise. Dieser suchte mit seinem Anspiel Thiel, welcher einschussbereit war, aber von den Beinen geholt wurde. Kirchgessner reagierte blitzschnell und schob den ins kurze Eck (81.). Schiedsrichter Fabisch hätte sonst wohl auf Strafstoß entschieden.

„Wir hatten den Plan tief zu stehen. Erlbach hasst es, wenn man tief steht und mit einer Fünferkette verteidigt“, gab KSC Trainer Steven Toy Einblick in seine Taktik. „Das haben wir gut gemacht, hatten bei den Chancen aber auch ein Quentchen Glück. Die rote Karte war dann schon so etwas wie der Gamechanger“. Lukas Lechner lobte die Leistung von Kirchheim, aber auch sein Team „Wir sind ruhig geblieben, geduldig, hatten wenige Ballverluste und haben gegen zwei Offensivwaffen wie Cazorla und Prokoph nichts zugelassen“.  

Steer – Schlettwagner (75. Kirchgessner), Maier, Fischer, Hofbauer – Obermeier, Gordok, Sammereier, Wiedl (46. Hager), Hefter (65. Hahn), Thiel

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte Flohrs (64./ Foulspiel)

 

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