SV Erlbach – FC Töging 2:2

Ein spannendes Spiel mit einem hochdramatischen Ende sahen die 480 Zuschauer im Derby zwischen dem SV Erlbach und dem FC Töging.

Erlbachs Trainer Jens Kern musste vor der Partie eine Hiobsbotschaft hinnehmen. Neben den bereits bekannten Ausfällen einiger Stammspieler meldete sich auch noch Dauerbrenner Leon Schwarzmeier mit Fieber ab, so dass Kern auf einigen Positionen umstellen musste und Johannes Meier auf die ungewohnte Position ins zentrale Mittelfeld zurückbeorderte. Das klappte von Beginn an recht gut, die Hausherren bestimmten die Anfangsphase. Schon nach fünf Minuten kam Alexander Randlinger zum Abschluss und traf dabei die Hand eines Töginger Spielers. Schiedsrichter Assad Nouhoum (Oberweikertshofen) entschied auf Elfmeter, diesen schoss Thomas Deißenböck aber am Tor vorbei (6.). Davon zeigte sich die Heimelf unbeeindruckt und hatte weiterhin mehr vom Spiel. Nach einer Ecke von Franz Holzner kam Sebastian Hager aus kurzer Distanz an den Ball und stocherte diesen zum 1:0 ein (25.)

Auf der Gegenseite konnte Christoph Steinleitner für Töging den ersten Abschluss verbuchen (30.). Steinleitner war es auch, der zum Ausgleich traf. Erlbachs Keeper Jakob Leibel, der den Vorzug vor Klaus Malec bekommen hatte, kam gegen Sergej Volkov einen Schritt zu spät, so dass es erneut Elfmeter gab. Volkov konnte nicht mehr weiterspielen, Steinleitner schoss den Strafstoß an die Lattenunterkante, von dort ging der Ball ins Tor (37.) Zum Ende einer verbissen geführten, jedoch nicht unfairen ersten Halbzeit spielte Maier auf Deißenböck, dessen Schuss knapp am Tor vorbei ging (45.).

Nach dem Seitenwechsel kam Töging mit deutlich mehr Druck aus er Kabine und dominierte das Geschehen. Die wenigen vielversprechenden Situation für den SVE brachten nichts ein. Emanuel Spielbauer bediente Randlinger, der legte sich den Ball zu weit vor (56.), kurz darauf ging Hager steil, sein Anspiel auf Maier war aber nicht genau genug (64.). Auf der Gegenseite schaltete sich Abwehrchef Birol Karatepe immer öfters ins Offensivspiel ein. Hager und Leibel konnten den Routinier in der 68. Minute gerade noch stoppen. Für das 1:2 zeigte sich Vitaly Blinov verantwortlich, der einen Ball im Strafraum annahm und eiskalt ins kurze Eck abschloss (75.). Der FC blieb weiter dran, bei einer Riesenchance verpassten mehrere Spieler das 3:1, dann klärte Leibel einen gefährlichen Freistoß von Karatepe zur Ecke (77.).

Vollends bedient war der SVE in der 84. Minute, als Abwehrspieler Alexander Fischer die rote Karte nach einer Notbremse sah. Dies bildete den Auftakt zu einer bemerkenswerten und aufreibenden Schlussphase, wie man sie noch nicht oft gesehen hat in Erlbach. Ein weiterer Freistoß von Karatepe hätte beinahe das 3:1 bedeutet, der Ball klatschte aus gut 30 Metern an die Latte (86). Wenig später dezimierte sich das Holzlandteam erneut, Deißenböck stieg sehr hart gegen seinen Gegenspieler ein und sah dafür „Rot“. In der Folge entwickelten sich tumultartige Szenen auf und neben dem Platz, Schiedsrichter Nouhoum hatte alle Hände voll zu tun die Lage unter Kontrolle zu behalten und schickte Erlbachs Kern und Tögings Co-Trainer Andreas Balck auf die Tribüne. Als man auf Seiten des SVE schon mit einem vollends schwarzen Tag ob der Niederlage und den beiden Platzverweisen rechnete, folgte ein Geniestreich von Maier und Hager nach einem langen Ball von Simon Salzinger. Zu zweit gegen sechs Gegenspieler setzten die beiden zu einem letzten Angriff an. Maier spielte Hager in die Gasse, der schloss ab am Fünfmeterraum, der Ball klatschte an Innenpfosten und trudelte über die Linie zum 2:2. Der Rest war grenzenloser Jubel auf Seiten der Erlbacher und grenzenloses Entsetzen auf Seiten der Gäste.

Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, gratulierte Tögings Trainer Mario Reichenberger zum Punktgewinn und meinte „vor dem Spiel wäre ich mit einem 2:2 zufrieden gewesen, jetzt nicht mehr. Das war eine echte Dummheit von uns, mit zwei Spielern mehr noch den Ausgleich zu kassieren“. Sein gegenüber Jens Kern war mit dem Punktgewinn natürlich hochzufrieden nach diesem Spielverlauf. „Wir haben ganz gut angefangen und guten Ballbesitz gehabt, in der 2. Halbzeit wurde das Spiel immer zerfahrener und zunehmend hitzig. Der Ausgleich am Ende tut gut“.  

 

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