Nun hat es auch den SV Erlbach erwischt, am 8. Spieltag kassierte der Bayernligist die erste Niederlage der Saison, mit 5:2 verlor man am Freitagabend beim TSV 1865 Dachau. Bemerkenswert sind dabei insbesondere die fünf Gegentore für die eigentlich so souveräne Hintermannschaft des SVE. Die höchste Niederlage seit einem 0:6 gegen Freising im August 2019. „Das Ergebnis liest sich sehr deutlich, wir waren aber phasenweise sogar besser als Dachau. Die waren hochmotiviert, haben gut gepresst und die Räume, die sich ihnen geboten haben, sehr gut ausgenutzt. Und dann mussten wir immer wieder mal ein Foul ziehen oder den Ball zur Ecke klären. Und gerade die Standardsituationen waren beeindruckend, sowas habe ich in der ganzen Liga noch nicht so gut gesehen“, meinte Christoph Huber, der sportliche Leiter des Holzlandclubs.
Bereits in der fünften Spielminute ereignete sich außergewöhnliches, Anthony Manuba verwandelte eine Ecke direkt zur Führung der Gastgeber ins lange Toreck. Erlbachs Antwort lies aber nicht lange auf sich warten, Eine Flanke konnte die Defensive des TSV noch klären, Benjamin Schlettwagner sicherte sich den Ball, zog aus 20 Metern ab und Thomas Breu fälschte die Kugel noch entscheidend per Kopf ins Tor ab (8.). Breu hätte kurz darauf sein Team in Führung bringen können, nach einer Flanke von Simon Hefter zwang er mit einem Kopfball Torwart Marco Jakob zu einer Glanzparade (14.). So war es an Manuba, der seinen zweiten Treffer erzielte und nach einer Flanke den Ball aus elf Metern ins SVE-Tor beförderte (23.). Die Gefahr durch Standards des Heimteams blieb dabei weiterhin bestehen, jede Ecke und jeder Freistoß kam sehr gut vor den Kasten von SVE-Torwart Andreas Steer. Doch auch die Offensive des SV Erlbach blieb gefährlich, man hatte viele Räume und spielte gegen eine nicht sattelfeste Hintermannschaft des Heimteams eigentlich sehr gefällig. Sebastian Hager schickte Tobias Hofbauer, der im Strafraum nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Maximilian Sammereier (25.). Nun wollte Erlbach in Führung gehen und spielte forsch nach vorne, Hager spielte auf Hefter, der mit seinem Abschluss den starken Jakob nicht überwinden konnte (30.). Noch vor dem Pausenpfiff geriet das Team von Spielertrainer Lukas Lechner dann zum dritten Mal in Rückstand, Sebastian Nappo erzielte ein wunderschönes Tor aus 20 Metern als er einen Freistoß direkt verwandelte (40.). Dieser Treffer war ein echter Nackenschlag, war man zu diesem Zeitpunkt eigentlich die bessere Mannschaft und die Entscheidung zum Freistoß nicht unumstritten.
Im zweiten Durchgang versuchte der SVE erneut schnell zum Ausgleich zu kommen, doch die erste Gelegenheit hatte der TSV. Eren Emirgan konnte einen überragend reagierenden Steer aus fünf Metern nicht bezwingen (56.). Für Erlbach war es dann Lenny Thiel, der es aus 16 Metern versuchte, aber Jakob nicht überwinden konnte (62.). Das Spiel blieb weiter sehr offen, dem Team aus Dachau gelang dann aber gegen aufgerückte Erlbacher die Vorentscheidung mit dem 4:2. Marcel Kosuch wurde steil geschickt, seinen Abschuss parierte einmal mehr Steer, dieses Mal war aber Emirgan zur Stelle und schob ein (64.). Nur wenige Minuten später machte dann Kosuch alles klar, per Foulelfmeter erzielte er den 5:2 Endstand (68.)
„Das war ein sehr offenes Spiel, viele Torchancen auf beiden Seiten und für die Zuschauer sicher sehr attraktiv. Dachau war von Beginn an offensiv, dadurch haben sich für uns viele Räume ergeben. Es ist wirklich sehr unglücklich gelaufen, das direkte Eckentor, der direkte Freistoß und auch wir hatten gute Chancen. Das Spielglück war nicht wirklich auf unserer Seite heute, wir haben es auch nicht geschafft in der Defensive wie gewohnt stabil zu stehen. Wir haken das Spiel jetzt schnell ab und freuen uns auf das Highlight gegen Landsberg“ blickte Lechner in seinem Fazit bereits nach vorne. Das Knaller gegen den absoluten Aufstiegsfavoriten findet am Freitag um 19 Uhr in der Holzbau Grübl Arena statt.
Steer – Hofbauer, Fischer, Obermeier, Schlettwagner (71. Wiedl) – Maximilian Sammereier, Hefter (83. Loher), Gordok, Hager (79. Dolenga), Breu – Thiel